Rudolstadt: Demokratiefest versteht sich als Gegenpool zur AfD-Veranstaltung

 

Keine „Schreialternative“ zur AfD wollte man sein, sondern eine Veranstaltung für die ganze Familie mit vielfältigem Programm für alle, „ein Wohlfühlort zum Verweilen gegen den anderen Ort“, sagt Mitorganisatorin Katrin Glaser vom Bündnis Zivilcourage und Menschenrechte gestern Nachmittag in der Rudolstädter Fußgängerzone mit Blick auf die Veranstaltung am Markt. Innerhalb von zwei Wochen habe man das Fest organisiert und angemeldet, sagt sie. „Durch unsere gute Vernetzung war das kein Problem.“ Als Partner konnten sie unter anderem die Neuen Nachbarn Rudolstadt, die Initiative Rudolstadt blüht auf, die Awo, die Stadtbibliothek und das Theater gewinnen. Eröffnet durch Bürgermeister Jörg Reichl (BfR), moderierte dessen Intendant Steffen Mensching durch den Nachmittag, während dem sich Tanz, Puppentheater, Livemusik und Diskussionen abwechselten. Auch das Kindertheater Dreikäsehoch war mit Aufführungen dabei.

Unter anderem wurde mit Abgeordneten und Bürgern erörtert, welche Rolle Demokratie in der heutigen Zeit spielt und was sie für die Gesprächspartner konkret bedeutet. Mit Linke, CDU, SPD, Grünen und MLPD waren fünf Parteien der Einladung gefolgt. Grünen-Landessprecherin Stephanie Erben verstand den Tag jedoch nicht als Wahlkampf, „obwohl ich mich zusammenreißen muss, nicht jedem etwas in die Hand zu drücken“. Auch ihr Parteikollege und Rudolstädter Direktkandidat Frank Bock war vor Ort. „Schön, dass sich so viele auf die Beine gemacht haben!“, findet er. Katrin Glas freut sich ebenfalls über den großen Zulauf, der sie überrascht hat, „trotz der Ferienzeit“. Die Reaktionen seien durchgehend positiv gewesen, Pöbeleien habe sie nicht festgestellt. „Von Passanten hören wir immer, bei uns wären mehr Leute als bei der AfD, was uns natürlich freut.“ Angesprochen auf den Protest der Antifa direkt am Markt, sagt sie: „Wir wissen voneinander, einige im Bündnis sind auch politisch aktiv. Heute firmieren wir alle gemeinsam gegen die AfD.“

Quelle: OTZ / 19.10.2019

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