Rudolstadt: Wichtel, Blüten und Schlangen aus Ton

Jugend- und Familienhaus der Awo bietet wöchentlich offene Tonwerkstatt an. Manche Teilnehmer kommen seit Jahren.

 

Rudolstadt. Der lange Tisch, der den Raum im Erdgeschoss des Jugend- und Familienhauses der Awo dominiert, gleicht mit den Nudelhölzern und Ausstechern nahezu einer Backstube. Tatsächlich aber ist gerade Töpferwerkstatt. Es handelt sich um ein freies Angebot des Zentrums, zu dem jeden Donnerstag eingeladen wird. Der Großteil der Damen, der gerade kreativ wird, kommt bereits jahrelang. „Es ist ein eingeschworener Stamm“, sagt Ramona Kowalski , die die Gruppe ehrenamtlich betreut.

Die Anfänge müssen etwa im Jahr 2003 oder 2004 liegen – genau können sich die Frauen nicht erinnern. Schnell habe sich jedenfalls eine Gruppe zusammengefunden. Zu dieser gehören im Durchschnitt sechs bis acht Teilnehmer, aktuell sogar mehr. In den Ferien kommt auch schon mal der eine oder andere Enkel mit.

 

In den Anfängen, als man völlig unbeleckt war, habe man viel mit Büchern gearbeitet. Die stehen jetzt zumeist nur noch im Regal – neben den vielen Arbeitsmaterialien, die im Gegensatz dazu rege gebraucht werden. Da finden sich also die bereits angesprochenen Ausroller und Ausstecher, Siebe und Gefäße als Formhilfe und natürlich Ton in den verschiedensten Farbtönen.

 

Jeder, der herkommt, kann seiner Fantasie freien Lauf lassen. „Jeder zahlt einen kleinen Betrag und kann loslegen“, erklärt Michael Baldrich vom Team des Hauses, der für die Kreativwerkstatt verantwortlich zeichnet und beispielsweise für das Brennen der fertigen Werke zuständig ist.

Ein Blick in die übrigen Regale des Raumes zeigt, welche Kunstwerke entstehen: Ein kleiner Wichtel ist noch ganz winterlich gekleidet, in einer bunten Schale liegen bereits nicht minder farbenfrohe Blüten, und der große Blumentopf entpuppt sich als tönerne Schlange. Gebastelt wird in erster Linie für den Eigenbedarf – wenn der Platz in Haus und Garten aber voll belegt ist oder es einen Anlass gibt, dann wird das eine oder andere Stück auch verschenkt.

An eine Sache allerdings hat sich die Gruppe bisher noch nicht getraut: die Töpferscheibe. Die Neugier ist aber durchaus vorhanden. „Da lässt sich sicher einmal jemand einladen", findet Michael Baldrich und stößt damit auf Zuspruch.

Töpferwerkstatt im Jugend- und Familienhaus der Awo, Friedrich-Fröbel-Straße 7, Donnerstag 16 bis 18 Uhr

 

 

Quelle: OTZ / 19.01.19