Friedrich-Adolf-Richter-Schule ist jetzt staatlich anerkannt



Das Leitungsteam der Schule. Foto: Heike Enzian

Freie Schule nun auch mit einem Grundschulteil. Das Konzept orientiert sich an der aus Italien kommenden Reggio-Pädagogik.

 

Rudolstadt. Mitten in den Sommerferien erhielt die Friedrich-Adolf-Richter-Schule in Rudolstadt-Schwarza Post aus dem Thüringer Kultusministerium. Im Umschlag befand sich die Urkunde als staatlich anerkannte Schule. „Damit haben wir wieder einen wichtigen Meilenstein geschafft“, sagt Schulleiterin Thea Kneisel. Dem voraus ging ein umfangreiches, fast zwei Jahre dauerndes Verfahren. „Wir sind von Schulamt und Ministerium intensiv geprüft worden mit dem Ergebnis, dass wir die Anerkennung erhalten haben“.

 

Konkret bedeutet diese Anerkennung auch, dass jetzt alle Prüfungen an der Schule abgenommen werden können, auch die Abiturprüfungen. „Damit wird die Oberstufe jetzt attraktiver, wir rechnen dann auch mit mehr Schülern“, so die Schulleiterin. Einzige Auflage: Im ersten Prüfungsjahr muss ein staatlicher Schulleiter den Prüfungsvorsitz bei den Abiturprüfungen übernehmen. Fünf junge Leute bereiten sich in diesem Schuljahr an der Schule in Trägerschaft der AWO Rudolstadt auf das Abitur vor. Sie gehören zum ersten Jahrgang, der 2009 in der damals fünften Klasse die Schulgründung miterlebt hat. Insgesamt zählt die Schule in dem heute beginnenden Schuljahr 245 Schülerinnen und Schüler.

 

Unter ihnen sind erstmals 21 Erstklässler, die in dem neu gegründeten Grundschulteil der Gemeinschaftsschule lernen. Konzeptionell ausgerichtet ist die Grundschule an der Reggio-Pädagogik. Die Idee stammt aus Italien und stellt das forschende und entdeckende Lernen in den Vordergrund. „Das Ministerium fordert für freie Schulen ein besonderes Konzept. Die Herausforderung für uns war, einen Ansatz zu finden, den es noch nicht gibt und der gut zu uns passt. Unsere Schule ist eine der ersten dieser Art deutschlandweit“, so Thea Kneisel. Neben Lesen, Schreiben und Rechnen werden Fächer zu so genannten Forschungsexpeditionen zusammengefasst. Das kommt bei Eltern offenbar gut an. Für das Schuljahr 2018/2019 gibt es schon mehr Interessenten als die maximale Schülerzahl von 24 in der ersten Klasse.

 

 

Quelle: OTZ - Heike Enzian / 10.08.17