Die Awo Rudolstadt gibt Menschen eine Chance



Sie haben dank eines Bundesförderprogramms eine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt bekommen. Ihr Arbeitgeber ist die Awo Rudolstadt Foto: Heike Enzian

Dank der Awo ist für die kommenden Jahre das Amt für acht Menschen kein Thema mehr. Über ein Bundesförderprogramm konnte die Awo acht neuen Mitarbeitern eine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt geben.

 

Rudolstadt. Antje Franzke hat schon immer gerne mit Kindern gearbeitet. Bisher allerdings entweder ehrenamtlich oder im Rahmen eines Ein-Euro-Jobs. Seit einem Monat ist sie fest angestellt in der Kindertagesstätte „Feste Burg“ in Rudolstadt. Ihr Arbeitgeber ist der Träger der Einrichtung, die Awo Rudolstadt.

 

Die 47-Jährige ist eine von insgesamt acht neuen Mitarbeitern, die dank eines Bundesförderprogrammes der Arbeitsagentur unter dem Dach der Awo eine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt bekommen haben. „Ich habe das sehr gerne angenommen“, sagt sie. Und plant jetzt für die Zukunft. Sie will im August berufsbegleitend eine Ausbildung zur Erzieherin beginnen kann. „Dann sind Sie ein Juwel auf dem Arbeitsmarkt“, sagt ihr Chef, Awo-Geschäftsführer Hans-Heinrich Tschoepke. Eine Kindertagesstätte, der Hort, das Awo-Jugendhaus, die Küche im Seniorenheim, die Begegnungsstätte oder die Ankerstein GmbH sind Arbeitsstätten ihrer ebenfalls neu eingestellten Kollegen. Sie alle waren in der Vergangenheit mehrere Jahren Leistungsempfänger. Und sie alle sind froh, jetzt raus zu sein aus Hartz IV.

 

„Es ist eigentlich ein Geschenk“, meint Jörg Brückner . Er ist Bauzeichner, hat dann viele Jahre seine Großmutter gepflegt, war ehrenamtlich in der Hortbetreuung tätig, hat einen Bundesfreiwilligendienst absolviert. „Ich hatte schon damit gerechnet, dass es jetzt weitergeht mit der Mühle, dass Auflagen kommen oder man etwas tun muss, um die Statistik zu erfüllen. Aber es kam anders und ich bin sehr froh darüber.“

 

Das Bundesförderprogramm sieht eine fünfjährige Förderung von Langzeitarbeitslosen vor, die eine Arbeit aufnehmen. Zunächst zu 100 Prozent, später anteilig. „Als es darum ging, Partner dafür zu finden, war die Awo Rudolstadt einer der Vorreiter“, so der Geschäftsführer der Arbeitsagentur im Landkreis, Jens-Uwe Kremlitschka. Aktuell sind über diese Förderung im Landkreis 51 Menschen in Arbeit. 60 könnten es laut Agenturchef dieses Jahr noch werden. Insgesamt sieht er im Landkreis zwischen 300 und 400 Langzeitarbeitslose, die die Fördervoraussetzungen erfüllen. „Es geht um Geld, um viel Geld des Steuerzahlers. Die Rede ist von 5,5 bis sechs Millionen Euro. Aber es ist gut und sinnvoll angelegt, weil es hier nicht um eine Maßnahme geht, sondern um eine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt. Keiner wird gezwungen, hier geht es um Leute, die wirklich arbeiten wollen“, ergänzt er.

 

 

Quelle: OTZ / 05.04.19

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