Zwei Altenpflege-Azubis der Euro-Schule Pößneck nehmen an bundesweitem Wettbewerb teil

Zwei herausragende Auszubildende im Bereich Altenpflege an der Euro Akademie Pößneck – Josephin Leicht aus Neustadt und Ioan Ludosean aus Rudolstadt – bereiten sich auf den bundesweiten Wettbewerb „Bester Schüler in der Alten- und Krankenpflege“ vor.

 

Pößneck. Zwei herausragende Auszubildende im Bereich Altenpflege an der Euro Akademie Pößneck – Josephin Leicht aus Neustadt und Ioan Ludosean aus Rudolstadt – bereiten sich auf den bundesweiten Wettbewerb „Bester Schüler in der Alten- und Krankenpflege“ vor. Die beiden sind im zweiten Lehrjahr und dürfen als erste Schützlinge der Schule überhaupt am kommenden Montag nach Dresden fahren. Dort stellen sie sich den Aufgaben einer Jury. Geht alles gut, sind sie beim Finale in Berlin am 7. und 8. Juni dabei. Als Hauptgewinn lockt eine Reise nach New York.

 

Mit diesem Ansporn im Rücken, aber auch „einem gewissen Druck“, wie die 20-jährige Leicht mit ein wenig Unbehagen sagt, erhält sie Unterstützung von einem der etwa 70 Kooperationspartner der Euro-Schule. Ihre praktische Ausbildung absolviert sie beim Neustädter Pflegedienst von Ricarda Böhme. „Wenn du magst, kannst du gern nochmal bei uns mitlaufen“, versucht die Chefin des Pflegedienstes die junge Frau zu beruhigen. Sie nickt und nimmt das Angebot dankend an.

 

Dass beide Lehrlinge auch ohne große Vorbereitung im Wettbewerb erfolgreich sein könnten, weiß die stellvertretende Schulleiterin der Euro-Schule, Anett Grießer: „Mit dem Nominierungsschreiben kam ein Übungstest. Beide lösten ihn sogleich mit Bravour“, sagt sie begeistert. Josephin Leicht schaffte auf Anhieb 94 von 100 mög­lichen Punkten, der aus Ru­mänien stammende Ioan Ludosean 84.

 

Über die Einladung freut sich auch der 40-jährige Azubi, der in der Rudolstädter Arbeiterwohlfahrt die praktischen Fertigkeiten des Pflegeberufs erlernt: „Ich weiß nicht so ganz genau, was mich erwartet, aber es ist eine einmalige Chance für mich“, sagt er. Der hochmotivierte Neu-Thüringer lernt seit eineinhalb Jahren Deutsch und das dreimal in der Woche. Er schätzt die Möglichkeiten, die er mit der Ausbildung erhält. Denn seine soziale Ader könne er nun endlich ausleben, sagt der gelernte Teppichweber.

 

Von Seiten der Schule und der Ausbildungsbetriebe werden beide in höchsten Tönen gelobt. Während Lehrer und Chefin über die schüchterne junge Neustädterin sagen, sie bewirke im Verborgenen Gutes, ist der Rudolstädter ein zuverlässiger und zuvorkommender Azubi. Bei allen beiden Berufsstartern fühlen sich die Patienten geborgen und gut behandelt.

 

Mit der Einladung zum bundesweiten Wettbewerb bestätigen sich auch die Eindrücke. Seit 2011 lobt der „Deutsche Verein zur Förderung pflegerischer Qualität“ den Contest aus, um das Ansehen der Pflegeberufe zu steigern. Die Euro-Schule bewarb sich und ist für 2018 gelistet. Bisher gewann noch kein Thüringer. „Es wird Zeit, dass auch wir unsere Qualitäten mal zeigen“, gibt sich Anett Grießer selbstbewusst.

 

Mit einigem Stolz durfte die Pößnecker Schule zwei auswählen, die „fast alles Einsen haben“, sagt die Stellvertreterin. Bei den Kooperationspartnern, wie der AWO Rudolstadt, genießt die Ausbildung einen sehr guten Ruf. Fachkräfte werden dringend gebraucht, deshalb sei man um so glücklicher, dass sich ein herausragender Azubi in diesen Reihen befinde, so Dana Vogler, die Einrichtungsleiterin der häuslichen Pflege in der ­Saale-Stadt und Chefin von Ioan Ludosean. Er und seine Mitschülerin sind sich einig, dass der Respekt vor den Leistungen der pflege­bedürftigen älteren Bürger eine große Rolle spiele. Mit der Pflege geben sie den Menschen ein Stück Würde wieder. „Es gibt mir eine innere Befriedigung, einem Patienten geholfen zu haben“, fasst der 40-Jährige zusammen.

 

Am Montag treten die beiden Azubis gegen Vertreter aus Sachsen, Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt an. Fünf andere Bildungsträger aus Thüringen sind auch mit dabei: Die SBBS, das Bildungswerk Kaimberg (beide Gera), die Berufsbildende Schule aus Meiningen, das Berufschulzentrum aus Eisenach und das Berufsbildungszentrum aus Greiz.

 

Rund um den Wettbewerb

 

Die Initiative und der Wettbewerb „Bester Schüler in der Alten- und Krankenpflege“ befindet sich unter der Trägerschaft des „Deutsche Verein zur Förderung pflegerischer Qualität“. Schirmherren sind Erwin Rüddel (Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion), Gesundheitswissenschaftler Siegfried Huhn und die Deutsche Gesellschaft für Qualität.

 

Seit 2011 findet der Wettbewerb statt, mit dem Ziel das Ansehen der Pflegeberufe zu erhöhen. Ein thüringer Auszubildender hat bisher noch nicht gewonnen.

 

In vier Vorentscheiden werden mittels Klausuren die besten der einzelnen Bundesländer ermittelt. Die Finalisten werden dann in Berlin theoretisch und praktisch geprüft.

 

Neben einer Medaille winkt dem Gewinner eine Reise für zwei Personen nach New York. Der Zweite erhält einen Trip nach London und der Dritte nach Berlin.

 

Quelle: OTZ Marcus Pfeiffer / 02.03.18

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