Bad Blankenburger Stadtkirche bekommt neues Gewand



Mit einer symbolischen Kirche aus Anker-Bausteinen können Interessenten für einen Mindestbeitrag von 10 Euro Helfer und somit Teil der Rettung werden. Foto: Roberto Burian

Die Sicherung der Nicolaikirche ist Thema der Stadtratssitzung

 

Bad Blankenburg. „Das Warten hat sich gelohnt. Der Zuwendungsbescheid für den ersten Bauabschnitt (Turm) der Kirche ist eingetroffen“, verkündete Oberpfarrer Andreas Kämpf hoch erfreut. Der Zahn der Zeit und massive Umwelteinflüsse haben der nach einem großen Stadtbrand 1747 wieder erbauten Nicolaikirche über die Jahre mächtig zugesetzt. Ein großer Teil des Turmes ist sogar noch im ursprünglichen Zustand aus dem Jahr 1385. Kein Wunder also, dass bei bautechnischen Untersuchungen in den vergangenen Jahren an dem Gebäude in Bad Blankenburg erhebliche Schäden festgestellt wurden. Die Dächer von Turm und Kirchenschiff müssen dringend saniert werden, da die maroden Balken nach 270 Jahren nicht mehr die notwendige Stabilität garantieren. Auch die Orgel ist mittlerweile von einem Pilz befallen. Sollen ihre einwandfreie Funktion und ihr schöner Klang erhalten bleiben, muss dieser umgehend beseitigt werden. Der Anfang ist gemacht. Zur Sicherung des Kirchturmes sollen die Dachdecker-, Zimmerer- und Natursteinarbeiten im kommenden Jahr beginnen. Bevor es losgehen kann, sind aber noch Ausschreibungen und andere Vorbereitungen nötig. Von den zuwendungsfähigen Gesamtausgaben in Höhe von 483 359 Euro beträgt die Finanzhilfe aus der Städtebauförderung 234 800 Euro. Diese setzt sich zu gleichen Teilen aus Bundes- und Landesfinanzhilfe zusammen. Der Bauherrenanteil der Kirchgemeinde beträgt 195 743 Euro.

Große kulturhistorische Bedeutung

Da der auf die Stadt Bad Blankenburg entfallende Mitleistungsanteil in Höhe von 58­ 800 Euro derzeit haushälterisch nicht gesichert ist, will die CDU-Fraktion zur heutigen Stadtratssitzung beantragen, diesen zum frühestmöglichen Zeitpunkt in das Haushaltssicherungskonzept sowie einen eigenen möglichen Haushalt der Stadt einzustellen, um die Förderung von Bund und Land in voller Höhe zu erhalten. Auf die hohe kulturhistorische Bedeutung der Kirche für die Stadt Bad Blankenburg und ihre Bürger, gerade in Zusammenhang der Jubiläen 750 Jahre Bad Blankenburg, 500 Jahre Reformation und 270 Jahre Kirche, wies der Vorsitzende des Kirchenbauvereins, Michael Pabst, hin. Im Rahmen des Stadtjubiläums beteiligte sich der Kirchenbauverein mit zwei Wagen und 15 Mitgliedern am großen Festumzug. Damit wurde ein weiterer Versuch unternommen, die Aufmerksamkeit der Bürger auf das Problem der dringend notwendigen Sanierung zu richten und um Hilfe dafür durch Spenden im Rahmen der Aktion „Minikirche“ gebeten.

 

Mit einer symbolischen Kirche aus Anker-Bausteinen können Interessenten für einen Mindestbeitrag von 10 Euro Helfer und Teil der Rettung werden. Erhältlich sind die Bausteine im Büro der evangelischen Kirchgemeinde sowie zu den Gottesdiensten und zu Veranstaltungen zu Gunsten des Kirchenbauvereins. Andreas Kämpf und seine Mitstreiter freuen sich, dass es zahlreiche Gleichgesinnte gibt, die sich für die Sanierung einsetzen und Geld dafür sammeln. „Jede Hilfe ist willkommen. Wir wünschen uns, dass auch später unsere Kinder und Enkelkinder die Kirche als geistigen und kulturellen Mittelpunkt bewahren“, sagt er.

 

Quelle: OTZ Roberto Burian / 06.09.17

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