"Tag der jungen Talente" im "BR-AWO LAND"



Auch diesmal präsentierten die Bewohner in der stationären Jugendhilfeeinrichtung "BR-AWO LAND" in Neu-Leibis ein Programm, das sie mit ihren Erziehern einstudiert haben. Foto: Roberto Burian

Theater in der stationären Jugendhilfeeinrichtung

Zu Besuch beim „Tag der jungen Talente“ in der stationären Jugendhilfeeinrichtung „BR-AWO LAND“.

 

Neu-Leibis. Wenn in Neu-Leibis der "Tag der jungen Talente" in der stationären Jugendhilfeeinrichtung eingeläutet wird, platzt der Saal aus allen Nähten.

Auch diesmal präsentierten die Bewohner an zwei Tagen Lehrern, Vertretern des Schulamtes, Eltern sowie Freunden und Bekannten ein Programm, das sie mit ihren Erziehern einstudiert haben. Und so hieß es, Vorhang auf für das Theaterstück "Traumfresserchen". Für die Story zeichnete, in Anlehnung an das Buch von Michael Ende, erneut Kerstin Lüddicke verantwortlich. Sie ist als Teamleiter in der Einrichtung tätig und hatte für das Projekt einmal mehr den organisatorischen Hut auf. Während also die Hobbyschauspieler die Kostüme überstreiften, geschminkt wurden und noch ein letztes Mal an den Textpassagen feilten, harrten die Zuschauer bereits erwartungsvoll im vollbesetzten Saal. Die Geschichte handelt vom Traumfresserchen, einem kleinen Männchen, das im Schloss lebt und die Albträume der Bewohner frisst. Die Rolle schien dem elfjährigen Nico auf den Leib geschrieben zu sein. Ebenso wie Laura (12), die in die Rolle der eitlen Prinzessin geschlüpft war. Auch Lucas (16) stellte den verträumten und etwas langsamen König so dar, als hätte er nie etwas anderes gemacht.

 

Viele Schenkelklopfer bei den Besuchern

Hochnäsig und arrogant hauchte dagegen Alyssa (15) der Hofdame Leben ein. Sie sorgten für so machen Schenkelklopfer bei den Besuchern. Auch die jüngsten Bewohner aus der Kleinkindgruppe, der Heimerziehungsgruppe und der Gruppe unbegleiteter minderjähriger Ausländer steuerten einen Beitrag bei. Verschiedene Tanzeinlagen, die geschickt in die Handlung eingearbeitet wurden, peppten das Stück auf, und der Rhythmus steckte stets das Publikum an. Alle wussten zu überzeugen. Die jüngeren Akteure tobten sich diesmal als Albtraum-Monster oder Blumen auf der Bühne aus. Die Beteiligten hatten sichtlich Spaß. Die Laienschauspieler, allen voran die Hauptdarsteller, erweckten mit ihrer Spielfreude eine phantasievolle Geschichte zum Leben. Das Stück hatte Tempo, Humor und nicht zuletzt ein recht ansehnliches Bühnenbild. Nach zahlreichen Lachern und tosendem Beifall gab es noch Geschenke vom AWO-Geschäftsführer. Im Anschluss bestand die Möglichkeit, bei Kaffee und leckerem selbst gebackenen Kuchen, mit den Gästen in den Dialog zu treten.

 

Quelle: OTZ - Roberto Burian / 16.05.17